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Ernährung und Schmerz: Die unterschätzte Verbindung

Sonntag, 04. Mai 2025

Chronische Schmerzen sind eine weit verbreitete Herausforderung, die längst nicht mehr nur aus biomedizinischer Sicht betrachtet wird. Immer mehr Studien zeigen, dass Lebensstilfaktoren wie Schlafmangel, Stress, Rauchen oder eine ungesunde Ernährung das Schmerzempfinden beeinflussen können. Doch wie genau wirkt sich die Ernährung auf muskuloskelettale Schmerzen aus, und gibt es eine optimale Ernährungsweise für Betroffene?

Der Einfluss der Ernährung auf chronische Schmerzen

Während die wissenschaftliche Evidenz zum direkten Zusammenhang zwischen Ernährung und Schmerz noch begrenzt ist, gibt es klare Hinweise darauf, dass bestimmte Ernährungsweisen helfen können, Entzündungsprozesse zu reduzieren und somit das Schmerzempfinden zu beeinflussen. Besonders pflanzenbasierte Ernährungsformen wie die vegetarische oder vegane Ernährung haben in einigen Studien positive Effekte gezeigt.

Beispielsweise konnte eine vegetarische Ernährung über acht Wochen hinweg die Schmerzwerte bei Menschen mit muskuloskelettalen Beschwerden reduzieren. Auch eine vegane Ernährung führte bei Fibromyalgie-Betroffenen nach zwölf Wochen zu einer signifikanten Verbesserung.

Gibt es die ideale Ernährung gegen Schmerzen?

Zwei große Übersichtsarbeiten zeigen, dass verschiedene Ernährungsansätze – von Fasten über vegetarische Kost bis hin zur mediterranen Ernährung – zur Schmerzreduktion beitragen können. Doch eine überlegene Ernährungsform gibt es nicht. Vielmehr scheint der Schlüssel in der Veränderung der Essgewohnheiten und der Reduktion bestimmter Nährstoffe zu liegen. Beispielsweise kann eine erhöhte Fett- und Zuckeraufnahme Schmerzen bei Osteoarthritis verstärken, während eine proteinreichere Ernährung möglicherweise die Schmerzschwelle bei Fibromyalgie erhöht.

Antientzündliche Ernährung als Schlüssel?

Ein wissenschaftlich fundierter Ansatz zeigt, dass eine Ernährung mit vielen Antioxidantien und entzündungshemmenden Inhaltsstoffen das Schmerzempfinden beeinflussen kann. Lebensmittel wie Kurkuma, Ingwer, Nüsse und Omega-3-reiche Fische spielen dabei eine zentrale Rolle. Eine Ernährungspyramide für Schmerzpatienten setzt genau auf diese Elemente und empfiehlt eine ausgewogene Mischung aus gesunden Fetten, pflanzlichen Proteinen und ballaststoffreichen Kohlenhydraten.

Fazit

Die Forschung zu Ernährung und chronischen Schmerzen steht noch am Anfang. Doch eines ist sicher: Eine bewusste, entzündungshemmende Ernährung kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Wer unter chronischen Beschwerden leidet, sollte daher seine Ernährung kritisch hinterfragen und mögliche Anpassungen vornehmen.

Sieben Tipps für Patienten

  1. Eine schlechte Ernährung steht in Verbindung mit Schmerzen: Stark verarbeitete Nahrung und zuckerhaltige Getränke sind nährstoffarm. Nährstoffarmen Lebensmitteln fehlen Vitamine, Mineralien und andere Substanzen, die ihre Gesundheit fördert. Diese Lebensmittel verursachen entzündliche Prozesse und verschlimmern den Schmerz. Reduzieren sie die Aufnahme dieser Lebensmittel und Getränke.
  2. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft bei Schmerz: Gesunde Gelenke beinhalten ca. 80 % Wasser. Wasser, „schmiert“ die Gelenke, was zu reduzierten Gelenkschmerzen und Verringerung der Entzündung führen kann. Trinken sie 11 Gläser pro Tag als Frau und 15 Gläser Wasser als Mann (2.5 3.5 Liter).
  3. Pflanzliche Lebensmittel lindern Schmerzen: Eine pflanzlich-basierte Ernährung wirkt entzündungshemmend und ist nährstoffreich. Nährstoffreiche Lebensmittel haben Vitamine, Mineralien und andere Substanzen, die zu ihrer Gesundheit beitragen. Bei dieser Ernährungsform sollte ein Großteil der verzehrten Lebensmittel aus Vollkorn, Früchten, Gemüse, Bohnen, Nüssen und Samen bestehen. Versuchen sie auf 5 bis 9 Portionen an pflanzlichen Lebensmitteln pro Tag zu kommen.
  4. Iss einen Regenbogen: Farbenreiche Früchte, Gemüse und andere pflanzliche Lebensmittel haben Tausende natürliche Inhaltsstoffe. Diese geben den Pflanzen ihre Farbe, Geschmack und die schmerzlindernde Wirkung. Füllen sie ihren Teller mit farbigen Lebensmitteln.
  5. Suchen sie sich gesunde Fette aus: Fett ist ein wichtiger Nährstoff, der Schmerzen und Entzündungen reduziert. Verwenden sie gesunde Fette aus Oliven, Olivenöl, Avocados, Nüssen, Samen und Kaltwasserfischen.
  6. Lebensmittelintoleranzen: Eine Lebensmittelintoleranz ist eine verzögerte und oft unangenehme Reaktion auf Essen oder Substanzen im Essen. Häufig ursächliche Lebensmittel sind: Zucker, künstliche Süßungsmittel, verarbeitete Lebensmittel und Zusatzstoffe. Einige dieser Lebensmittel können Schmerzen auslösen.
  7. Halten sie ein „normales“ Gewicht: Schmerz und Übergewicht treten häufig zusammen auf. Ein normales Gewicht zu erhalten oder anzustreben ist ein wichtiger Teil des Schmerzmanagements. Es beinhaltet eine Kalorienreduktion, vermehrten Konsum an pflanzlichen Lebensmitteln, Sport, grundsätzlich erhöhte physische Aktivität und weitere Modifikationen des Lebensstils. Wählen sie kleinere Portionen und reduzieren sie so die aufgenommenen Kalorien, verringern sie Inaktivität und erhöhen sie stattdessen ihre sportlichen und körperlichen Aktivitäten.

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