Bildung ist Therapie. Wissen ist Therapie.

Geschrieben von: Markus Müller, Physiotherapeut, Manualtherapeut OMT"

Bildung ist Therapie" und "Wissen ist Therapie". Diese Aussagen beschreiben den Sinn unserer zukünftigen Blogbeiträge.

Mein Unternehmen „aktiv“ hat, als Gesundheitsdienstleister, diese Aussagen verinnerlicht. Das Unternehmen und seine Mitarbeiter sind darin geschult, leben diese Philosophie und bringen „Bildung als Therapie“ in die tägliche Praxis ihrer Arbeit ein.

Jede diagnostische oder therapeutische Maßnahme ist immer auch eine Informationsvermittlung. Umgekehrt ist jede Informationsvermittlung in der Therapie und im ärztlichen Kontext gleichzeitig auch eine therapeutische Handlung. Insofern sind Therapie, Bildung und Wissen untrennbar verbunden.

Bildung ist Therapie - Therapie ist Bildung.

Das Ziel jeder Therapie muss ein aufgeklärter Patient sein, der seine Beschwerden versteht und dadurch in die Lage versetzt wird diese aktiv zu bewältigen.

Wir verstehen Bildung als einen Katalysator, der eine Therapie ermöglicht und am Laufen hält. Also, als einen notwendigen Teil der Behandlung.

Gerade Patienten mit chronischen muskuloskeletalen Beschwerden benötigen Unterstützung, um auf lange Sicht mit ihrer Erkrankung adäquat umgehen und sich selbst managen zu können. Das „Unterrichten“ der Patienten ist dabei eine zentrale, zusätzliche Intervention in der Behandlung. Sie ist Aufgabe aller Gesundheitsfachkräfte, insbesondere auch der Physiotherapeuten. Es gehört zur Berufsethik der Physiotherapeuten sicherzustellen, dass ihre Patienten adäquate Informationen erhalten, damit diese sich informiert in den Therapieprozess einlassen und entscheiden können was sie wollen (und was nicht).

Die Bildung der Patienten geht aber weit über die Bereitstellung von Informationen hinaus. Durch das vermittelte Wissen wollen wir Einstellungen, Überzeugungen, Fertigkeiten oder Verhaltensweisen verändern.

Das Ziel einer Behandlung muss es sein die Patienten durch die Vermittlung von Wissen in die Lage zu versetzten aktiv Handelnde zu werden um damit die Eigenverantwortung für das Krankheitsmanagement im Alltag und das Bewältigen der damit verbundenen Lebenssituationen übernehmen zu können.

Diese veränderte aktive, partnerschaftliche Patientenrolle ist für den Einzelnen eine  große Herausforderung. Diese Herausforderung ist ohne ein adäquates Wissen nicht zu bewältigen.

Die Ziele der Wissensvermittlung durch unsere zukünftigen Blogbeiträge sind:

• Informationen bereitstellen um gesundheitliche Probleme und Krankheitsbilder verstehen zu können.
• Bewusstsein, Motivation und emotionale Anpassungen zu unterstützen.
• Langfristige Verhaltensänderungen zu initiieren.
• Den Gesundheitszustand unserer Mitglieder und Patienten zu erhalten und zu verbessern.
• Mitzuhelfen die Gesundheitskosten für die gesamte Gesellschaft zu reduzieren.

Nur durch entsprechendes Wissen können Patienten ihr oft komplexes Krankheitsbild verstehen und ihr zumeist körperlich geprägtes Schmerzkonzept um die psychosoziale Dimension erweitern. Die Vorbehalte hinsichtlich psychosozialer Einflussfaktoren resultieren meist aus einem Informationsdefizit. Die Betroffenen wissen nichts oder zu wenig über die komplizierten bio-psychosozialen-immunologischen Wechselwirkungen im Rahmen ihres Krankheitsgeschehens. Mit guten Bildungsmaßnahmen können wir darüber aufklären.

Übrigens:

In allen Leitlinien zur Therapie von Schmerzen finden sich Hinweise auf die Wissensvermittlung als wesentliches Therapieelement.

Und:

Das Patientenrechtegesetz (BGB, § 630e) verpflichtet Behandelnde jeden „Patienten in verständlicher Weise zu Beginn der Behandlung und, soweit erforderlich, in deren Verlauf sämtliche für die Behandlung wesentlichen Umstände zu erläutern, insbesondere die Diagnose, die voraussichtliche gesundheitliche Entwicklung, die Therapie und die zu und nach der Therapie zu ergreifenden Maßnahmen“.